Generationenwechsel im Gartenzwergparadies

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In Zeiten steigender Wohnungs- und Grundstückspreise und demzufolge kleineren Gärten sind Schrebergärten der neue Megatrend! Wer zu Hause keinen Garten hat, schafft sich einfach im Schrebergarten sein kleines grünes Reich. 

Neben hochwertigen Autos und dem Reinheitsgebot ist Deutschland genauso bekannt für seine Schrebergärten und Kleingartenkolonien. Daher ist es nicht verwunderlich, dass deutsche Kleingartenvereine beinahe genauso viele Mitglieder haben wie alle Gartenvereine der übrigen europäischen Staaten zusammen.

Doch wer jetzt an eine Heerschaar von kitschigen Gartenzwergen, mit dem Lineal geschnittene Liguster-Hecken und einen Rasen denkt, der mit der Nagelschere getrimmt wurde, der liegt gänzlich falsch. Diese strengen, teils spießigen Parzellen gehören längst der Vergangenheit an. Wie in allen Bereichen der Gesellschaft findet auch in den meisten Kleingartenkolonien ein Wechsel der Generationen statt. 

Doch wo wären wir, wenn nicht zumindest die Höhe der Bäume und Hecken sowie die Prozentzahl der bepflanzten Fläche und die Art des zu pflanzenden Gemüses gesetzlich geregelt wären. Dieses Bundeskleingartengesetz dient jedoch nicht nur dazu den Pächtern Vorschriften zu machen, sondern schützt sie bis heute auch vor hohen Pachten und grundlosen Kündigungen.Außerdem werden die Satzungen der Kleingartenvereine immer lockerer aufgefasst und griesgrämige Nachbarn, die sich über zu viel Lärm beschweren und die falsche Blumenauswahl bemängeln sind kaum noch anzutreffen.

Wer den ganzen Tag im Büro verbringt, für den ist ein eigener Kleingarten der ideale Ausgleich. Sich am Wochenende körperlich zu Betätigen und das noch an der frischen Luft ist die beste Methode um Stress zu entfliehen und neue Energie zu tanken. Anstelle von Fitnessstudio und Co gibt es ein kostenloses Outdoorworkout und als ehrlicher Lohn winkt knackig frisches Gemüse aus dem eigenen Garten. So kommt nur allerfeinste Bioqualität auf den Teller und man schafft sich einen tollen Gegenpol zu Lärm und Hektik der Stadt.

Nicht nur Büromenschen entfliehen der Betonwüste der Großstadt und suchen Erholung in ihrer kleinen, grünen Oase. Auch im Speckgürtel großer Metropolen und sogar in ländlichen Regionen sind Schrebergärten heute ein begehrtes Gut. 

Dabei unterscheiden sich die Gartenbesitzer stark voneinander: Die Einen nutzen die gepachteten Quadratmeter um gemüse- und kräutertechnisch als Selbstversorger leben zu können, die Anderen suchen lediglich einen friedlichen Ort um im Schatten eines Baumes einen guten Roman zu lesen. 

Vielen geht es in erster Linie auch nur darum, sich eine Wohlfühloase zu schaffen in der Sie ganz nach Lust und Laune selber entscheiden und wirken können. Dabei ging in den letzten Jahren der Trend eindeutig dahin, sich das Gartenhaus wohnlich und modern einzurichten. Der miefige Look, der einem oft beim Stichwort Gartenlaube in den Sinn kommt gehört der Vergangenheit an.